Einfache Sprache ist für die Arbeit in einem Museum von Bedeutung. Foto: Uwe Roth

Museen und Einfache Sprache

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Die Einfache Sprache ist ein guter Orientierungsrahmen, um den eigenen Sprach- und Schreibstil kritisch auf den Prüfstand zu stellen. Darauf haben sich Fachkräfte eines Geschichtsmuseum in einem Workshop von Uwe Roth eingelassen. Museen und Einfache Sprache sind ein Thema. Das gilt allgemein für den Tourismus und ausländische Gäste.

Ihr Anspruch ist, ein Museum für alle Bevölkerungsschichten zu gestalten.

Folglich sollen die Informationen des Museums allgemein verständlich sein – nicht nur für (Laien-) Historiker. Barrierefreie Kommunikation nützt nicht allein Menschen mit Lernschwierigkeiten/geistiger/psychischer Behinderung. Sie bringt ebenso Museumsbesuchern Vorteile, für die Deutsch eine Fremdsprache ist.

Im Museum und Internet hat niemand Zeit für lange Texte

Außerdem nehmen sich die wenigsten Menschen Zeit, auf der Internetseite, aber auch im Museum selbst lange Texte zu lesen. Die Sätze müssen überschaubar und frei von (unnötigen) Fachbegriffen sein.

Tatsächlich aber erfüllen die Texte auf der Internetseite und in den Ausstellungsräumen diesen selbst gesteckten Anspruch, eines Museums für alle, größtenteils nicht. Teilweise sind die Texte für ein akademisches Publikum geschrieben.

Ich habe zur Vorbereitung des Workshops einige Textpassagen nach den Grundsätzen der Einfachen Sprache neu geschrieben. Ein Vorher-Nachher-Beispiel.

Verzicht auf Fachsprache ist kein Verzicht auf Inhalte

Es ging darum zu zeigen, dass Texte in Einfacher Sprache ebenso elegant sein können, wie wir das von Texten in der schweren Sprache gewohnt sind. Man muss sich nur anstrengen. Mein Anspruch ist, sich an journalistischen Grundsätzen zu orientieren.

Klarer Satzbau ist das eine. Die zentrale Frage war allerdings: Wie viel Fachsprache ist notwendig? Mir war wichtig zu zeigen, dass Fachsprache an vielen Stellen eines Textes nicht nötig ist.

Werkeinstellung auf Einfache Sprache setzen

Die Botschaft kam ganz gut an. Ich habe mich sehr gefreut, dass sich Akademiker darauf eingelassen haben, ihre Kommunikation an der Einfachen Sprache messen zu lassen.

Verständliche Kommunikation funktioniert dann am besten, wenn man nicht für eine bestimmte Zielgruppe einfach schreibt, sondern generell die eigene Kommunikation überarbeitet. Ich sage dazu, sie auf Werkeinstellung zurücksetzen.

Der Deutsche Museumsbund hat 2013 die Broschüre „Das inklusive Museum – Ein Leitfaden zu Barrierefreiheit und Inklusion“ herausgegeben. Das Inklusive bezieht sich auf Menschen mit Behinderungen. Die Autoren erwähnen ausschließlich die Leichte Sprache und das dazugehörige Regelwerk. Es ist kein allgemeiner Ansatz. An ausländische Besucher, Migranten oder ganz allgemein an Schlechtleser wurde in den vorbereitenden Workshops damals nicht gedacht. Eventuell war das Jahr 2013 dafür auch noch zu früh.

Einige Museen haben das Thema Leichte Sprache ausgegriffen. So die Staatlichen Museen zu Berlin oder das Hygiene-Museum in Dresden. Das Hygiene-Museum beschreibt sogar Sonderausstellungen in Leichter Sprache. Das heißt, die Seiten werden in Leichter Sprache fortgeschrieben. Damit ist es eine Ausnahme unter den Internetseiten, die öffentlich verwaltet werden.

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