Teilnehmer bei einem Kurs mit Susanne Hasel zum Gewaltschutz. Foto: Hasel

Schutzkonzept in Einfacher Sprache Leitbild gleichgestellt

Lesedauer 2 Minuten

Wir haben eine schöne Rückmeldung erhalten: Eine große Einrichtung der Behindertenhilfe hat uns geschrieben, sie stelle das von uns erstellte Gewaltschutz-Konzept ihrem Leitbild gleich. Die Texte sind in Einfacher Sprache nach den Standards DIN ISO 24495-1 und DIN 8581-1. Ein Leitbild ist eine schriftliche Erklärung einer Organisation über ihr Selbstverständnis und ihre Grundprinzipien, also eine Selbstbeschreibung (Wikipedia).

Der Vorstand der Einrichtung unterstreicht mit der Parallel-Stellung unseres Produkts zum Leitbild den hohen Stellenwert der Prävention in den Wohnbereichen und Werkstätten. Wir verstehen die exponierte Position unserer Texte auch als Anerkennung der Qualität unserer Arbeit.

Einfache Sprache kann Potenzial zeigen

Unsere praxisnahen Konzepte nach Sozialgesetzbuch 9 (SGB IX) 37a zeichnen sich nicht nur die nachvollziehbare Darstellung der unterschiedlichen Gewaltformen (nicht beschränkt auf sexualisierte Gewalt) aus. Sie sind zudem sehr verständlich geschrieben. Das heißt, die Texte kommen ohne Fachbegriffe aus und sind folglich für alle Lesenden schnell erfassbar.

Die Einfache Sprache kann ihr Potenzial zeigen: Die allgemeinen Regeln für ein gutes Miteinander sollen alle verstehen können – Menschen mit Lernschwierigkeiten ebenso wie das Fachpersonal. Das dient der Prävention (Vorbeugung).

Das Regelwerk liegt sprachlich im Grenzbereich zur Leichte Sprache, ist aber Einfache Sprache. Das ist nach unserer Erfahrung die Sprachform, die die meisten in solchen Einrichtungen lesen und verstehen können.

Informationen fürs Personal ebenfalls in Einfacher Sprache

Der Handlungsleitfaden oder auch der Ehrenkodex für das Fachpersonal sind sprachlich anspruchsvoller, sind aber ebenfalls in Einfacher Sprache gehalten. Der Leitfaden dient der Intervention (Eingreifen bei Notfällen und Nachbereitung).

Einfache Sprache im Handlungsleitfaden berücksichtigt, dass immer mehr Fachkräfte in sozialen Einrichtungen einen Migrationshintergrund haben und Deutsch nicht besonders gut lesen können. Die Einrichtung anerkennt damit, dass ihr die zugewanderten Menschen, die hier eine Ausbildung machen oder bereits beendet haben, wichtig sind.


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