Aktion Mensch hat erneut vor Wahlen die Parteien nach ihren inklusions-politischen Zielen gefragt. Diesmal vor den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg. Diese lieferten Parteien-Kauderwelsch zur Inklusion.
Die Originaltexte aus den Parteizentralen waren erneut so lese-schlecht formuliert, dass eine zweite Version in Einfacher Sprache unbedingt nötig war.
Auch diesmal durfte ich von Aktion Mensch den Auftrag zur Bearbeitung übernehmen. Leider stehen die Originale auf der Internetseite wieder im Vordergrund, und die verständliche Version ist hinter dem Link Einfache Sprache verborgen.
Siehe auch Wahl-Programm in Einfacher Sprache? Das geht!
Einer der AfD-Texte kam tatsächlich auf den HIX-Wert 0!
Einfache Sprache hin oder her – man muss Hintergrund-Wissen haben, um die unterschiedlichen Standpunkte der Parteien erkennen zu können. Hauptsächlich geht es darum, ob Menschen mit Lernschwierigkeiten in eine Regelschule und auf den ersten Arbeitsmarkt kommen sollen.
Als Journalist erkenne ich die Unterschiede ohne Schwierigkeiten. Ich hätte diese sprachlich kenntlich machen können, was die Aufgabe der Einfachen Sprache ist. Aber in diesem Fall hätte ich meine Kompetenzen als „Überarbeiter“ überschritten. Die Parteien hätten sicherlich Einspruch erhoben.
Alle schwören, die Inklusion voranbringen zu wollen (auf ihre Art auch die AfD). Aber anscheinend kommt niemand auf die Idee, Aktion Mensch einen verständlichen Text zu liefern – als kleiner Beitrag zur Inklusion.
Ich frage mich, wie Übersetzer*innen der Leichten Sprache vorgegangen wären?
Kobinet-Nachrichten berichten heute (15.08.2024) über das Wahl-Spezial von Aktion Mensch. Der Hinweis auf die Einfache Sprache wurde von der Kobinet-Redaktion leider vergessen.
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