Textbeispiel Anerkennung von Berufsabschlüssen

Lesedauer 6 Minuten

Originaltext

Das ist ein Originaltext aus dem Internetauftritt des Bundesinstituts für Berufsbildung in Bonn. Nach dem mit TextLab errechneten „Hohenheimer Index“ hat dieser Text einen Wert von 6,8 (0 = völlig unverständlich bis 20 = sehr leicht verständlich). Zielwert ist mind. 16.

Deutschen Berufsabschluss erwerben

Wenn Ihre berufliche Qualifizierung in Deutschland nicht anerkannt wird, gibt es Alternativen, die vielleicht für Sie in Frage kommen.

Falls Sie schon berufliche Erfahrung haben oder eine Berufsausbildung, die in Deutschland nicht oder nur teilweise anerkannt wird, können Sie vielleicht einen originär deutschen Berufsabschluss nachholen. Dies hängt von den rechtlichen Rahmenbedingungen des jeweiligen Berufes und von Ihren individuellen Voraussetzungen ab. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten.

Berufsausbildung

In Deutschland können Sie nach dem Schulabschluss eine Berufsausbildung im dualen System oder eine schulische Berufsausbildung absolvieren. Wenn Sie bereits über Berufserfahrung verfügen oder Wissen und Kenntnisse haben, können Sie die Berufsausbildung vielleicht verkürzen.

Umschulungen

Umschulungen richtet sich an Personen, die nicht mehr in ihrem erlernten Beruf arbeiten können oder wollen. Sie können aber auch bei fehlendem Berufsabschluss und vorhandener Berufserfahrung eine Umschulung machen. Nach erfolgreicher Umschulung erhalten Sie einen deutschen Berufsabschluss. Bei einer Umschulung wird die Ausbildungsdauer meistens verkürzt. Zumeist handelt es sich um eher theoretischen Unterricht.

Fortbildungen

Vielleicht können Sie in Deutschland eine Fortbildung machen, die zu einem Fortbildungsabschluss führt. Eine Fortbildung baut normalerweise auf einem bereits erlernten Beruf auf. Eventuell können Sie aber auch mit genügend Berufserfahrung oder mit Hochschulabschluss eine Fortbildung absolvieren. Ob dies möglich ist, hängt immer von den rechtlichen Rahmenbedingungen des jeweiligen Berufs ab. Eine Fortbildung schließt mit einer Prüfung ab. Wenn Sie diese bestehen, haben Sie den jeweiligen deutschen Fortbildungsabschluss. Der Meister im Handwerk zählt z.B. zu den Fortbildungsabschlüssen. Es gibt aber auch noch Fachwirte, Betriebswirte und viele weitere Fortbildungsabschlüsse in verschiedenen Berufsfeldern.

Überarbeiteter Text

Das ist mein überarbeiteter Text. Nach dem „Hohenheimer Index“ hat er einen Wert von 18,5 (0 = völlig unverständlich bis 20 = sehr leicht verständlich).

So bekommen Sie ein Zertifikat für Ihren Beruf

Es ist wichtig, in Deutschland für einen Beruf eine anerkannte Qualifikation zu haben. Sie finden damit eine gute Arbeit. Sie benötigen für einen Beruf einen offiziellen Nachweis. Das ist ein Zertifikat oder ein Zeugnis. Ein Zertifikat aus Ihrem Land genügt unter Umständen, um den Beruf ohne Probleme weiter zu machen.

Das Zertifikat wird in Deutschland oft nicht akzeptiert oder nur zu einem Teil akzeptiert. Das kann viele Gründe haben. Sie können aber Neues lernen und fehlende Qualifikationen in Deutschland nachholen.

Es gibt in Deutschland exakte Bedingungen für die Ausbildung zu einem Beruf. Sie müssen diese Bedingungen erfüllen. Sie dürfen nur so zum Beispiel sagen, ich bin von Beruf ein Schreiner oder Kranken-Pfleger.

Der beste Weg ist manchmal, in Deutschland die Ausbildung neu zu starten. Sie machen erfolgreich eine Prüfung und bekommen ein neues Zertifikat. Sie können damit nicht nur in Deutschland, sondern in der Europäischen Union eine Arbeit finden.

Sie erfahren in einer Beratung, welche Möglichkeiten Sie für einen Abschluss zu einem Beruf haben.

  • Schauen Sie im Anerkennungs-Finder nach.

Ausbildung zu einem Beruf

Man macht in Deutschland eine Ausbildung zu einem Beruf abwechselnd in einer Schule und in einer Firma.

Diese Berufs-Ausbildung nennt man duales System.

Für manche Berufe besucht man eine Schule und keine Firma.

Das nennt man eine schulische Berufs-Ausbildung.

Die Dauer der Ausbildung ist festgelegt. Eine Ausbildung ist mehrere Jahre lang. Wenn Sie gute Qualifikationen mitbringen, wird die Ausbildung vielleicht gekürzt.

Umschulungen

Es kann sein, Sie können in Ihrem alten Beruf in Deutschland nicht arbeiten. Das kann viele Gründe haben. Sie können aber in Deutschland einen neuen Beruf lernen.

Das nennt man Umschulung.

Sie gehen für eine Umschulung meistens in eine Schule mit Unterricht. Eine Umschulung dauert nicht so lang wie eine Ausbildung. Am Ende einer Umschulung findet eine Prüfung statt. Wer Erfolg hat, der erhält einen deutschen Berufs-Abschluss.

Fortbildung

Sie sind in Ihrer Heimat in Ihrem Beruf gut gewesen. Sie haben viel Wissen und Erfahrung gesammelt. Aber es fehlen Qualifikationen, die in Deutschland wichtig sind. Sie können Kurse machen, um alle Qualifikationen für ihren Beruf zu bekommen.

Das nennt man Fort-Bildung.

Für jeden Beruf gibt es andere Regeln. Sie müssen fragen, was bei Ihrem Beruf möglich ist. Sie sind zum Beispiel ein Handwerker und können mit einer Fort-Bildung einen Meister im Handwerk machen. Eine solche Fort-Bildung gibt es für Fach-Wirte und Betriebs-Wirte. Sie müssen fragen, ob es für Ihren Beruf eine Fort-Bildung gibt.

  • Schauen Sie im Anerkennungs-Finder nach.

Die Fort-Bildung endet mit einer Prüfung. Bei Erfolg haben Sie einen deutschen Fortbildungs-Abschluss.

Externen-Prüfung

Die Externen-Prüfung ist eine besondere Form, ein deutsches Zertifikat für seinen Beruf zu bekommen. Eine Voraussetzung ist, Sie haben schon mehrere Jahre in Ihrem Beruf praktisch gearbeitet. Das muss mindestens die 1,5-fache Zeit der deutschen Ausbildung sein. Beispiel: Die Ausbildungs-Zeit ist 3 Jahre. Sie müssen dann 4,5 Jahre praktische Erfahrung in Ihrem Beruf vorweisen.

Sie können dann ohne Ausbildung in Deutschland an einer regulären Prüfung teilnehmen. Sie müssen genauso gut sein wie die Teilnehmer mit einer deutschen Ausbildung. Diese Möglichkeit gibt es für duale Ausbildungs-Berufe (siehe oben) nach dem Berufs-Bildungs-Gesetz (BBIG) oder Handwerks-Ordnung (HwO).

Sie müssen nachfragen, ob ihr Beruf dazu gehört.

  • Schauen Sie im Anerkennungs-Finder nach

Alternativen bei bestimmten Berufen

Es gibt in Deutschland Berufe mit besonders strengen Regeln bei der Zulassung. Strenge Regeln gelten zum Beispiel für Mediziner. Sie haben in Ihrer Heimat Arzt studiert? Sie bekommen vielleicht trotzdem in Deutschland keine Zulassung. Sie können alternativ in der Forschung arbeiten oder in einem Unternehmen. Dort sind die Kriterien für eine Zulassung weniger streng. Sie können sich auch in ähnlichen Berufen umschauen.

  • Schauen Sie im Anerkennungs-Finder nach.

Weitere Angebote für die Bildung

Es ist immer gut, viel über seinen Beruf zu wissen. Neues lernt man zum Beispiel bei Volks-Hochschulen. Für den Besuch eines freiwilligen Kurses erhält man ein Zertifikat. Das Zertifikat ist nicht staatlich geregelt. Trotzdem kann ein solches Zertifikat bei der Suche nach Arbeit hilfreich sein.

Selbständigkeit

Sie können in Deutschland eine Firma gründen. Sie können allein ohne fremden Chef arbeiten. Das nennt man selbständig sein oder Freiberufler sein. Dabei gibt es einige Regeln zu beachten. Sie finden auf der Seite „Job finden“ unter „Existenzgründung“ mehr Informationen.

Möglichkeiten für eine Selbständigkeit gibt es auch im Handwerk. Sie müssen dafür viel Erfahrung nachweisen. Auskunft gibt die Handwerks-Kammer.

Beruf Lehrer oder Lehrerin in Bremen

Sie benötigen gute Kenntnisse der deutschen Sprache, um als Lehrer arbeiten zu können. Das für eine Bewerbung notwendige Niveau wird als C2 bezeichnet. Es entspricht dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen (GER). Das „Staatliche Prüfungsamt für Lehrerprüfungen“ sagt Ihnen, wie Sie Ihre Deutsch-Kenntnisse nachweisen können.

Sie müssen nachweisen, dass die Ausbildung in Ihrer Heimat so qualifiziert ist wie die deutscher Lehrer.

Die Ausbildung zum Lehrer in Deutschland

Der Beruf des Lehrers unterliegt in Deutschland staatlichen Regeln. Sie bekommen nur mit den nötigen Qualifikationen eine Befähigung für ein Lehramt. Das ist der Fach-Ausdruck für die Zulassung als Lehrer.

Deutschland besteht aus 16 Bundesländern. In jedem Bundesland gibt es für Lehrer eigene Bestimmungen. Sie müssen als Lehrer die Bestimmungen des Bundeslandes erfüllen, in dem Sie arbeiten wollen. In Bremen kann der Antrag auch aus dem Ausland gestellt werden.

Eine Ausbildung im Beruf des Lehrers gibt es für verschiedene Schul-Arten:

  • Grund-Schule
  • Gymnasium oder Oberschule
  • Berufs-bildende Schule
  • Inklusive Schule oder Sonder-Pädagogik.

Den Beruf des Lehrers nennt man auch Lehramt.

Die Ausbildung zum Lehrer besteht in Deutschland aus einem Studium und einem praktischen Teil. Im besten Fall sollten Sie Beides nachweisen können:

  • Studium von mindestens 2 Fächern. Den Abschluss Bachelor (180 Credit Points) bekommt man nach 6 Semestern. Der weitere Abschluss Master bekommt man mit 120 erworbenen Credit Points.
  • Der Vorbereitungs-Dienst dauert 18 Monate. Er wird auch Referendariat genannt. Es folgt der Abschluss mit der Zweiten Staats-Prüfung.

Sehr wichtig: Sie haben in Ihrem Land die Qualifikation als Lehrer erworben. Sie haben dafür ein Zertifikat erhalten. Ihr Zertifikat ist in Deutschland nicht automatisch gültig. Sie müssen in Bremen Ihr Zertifikat von offizieller Stelle anerkennen lassen. Sie benötigen die Bescheinigung auf einem Papier.

Ihr Antrag an die Prüf-Behörde

  • Schicken Sie den Antrag mit allen Unterlagen an:

Die Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz – Staatliches Prüfungsamt
Katharinenstraße 12-14
28195 Bremen

  • Sie schreiben den Antrag in deutscher Sprache.
  • Sie haben für Dokumente aus Ihrer Heimat eine deutsche Übersetzung. Dolmetscher oder Übersetzer müssen für ihre Arbeit eine Qualifikation haben. Das nennt man einen öffentlich bestellten oder beeidigten Dolmetscher oder Übersetzer.
  • Kopien amtlicher Dokumente müssen beglaubigt sein. Es ist eine Bestätigung, dass die Kopie keine Fälschung ist.
  • Sie werden spätestens nach einem Monat von dem Prüfungs-Amt informiert, sollten Unterlagen fehlen.
  • Sie bekommen den Bescheid spätestens nach 3 Monaten, wenn alle Unterlagen beim Prüfungs-Amt eingetroffen sind. Darin steht, ob Sie in Bremen Lehrer sein können.
  • Es kann sein, dass Unterlagen aus Ihrer Heimat fehlen. Sie können jedoch begründen, dass Sie dafür keine Schuld haben. Das Prüfungs-Amt kann in einem persönlichen Gespräch herausfinden, ob Sie für den Lehrer-Beruf geeignet sind.
  • Das Prüfungs-Amt stellt fest, ob Ihre ausländische Ausbildung zum Lehrer den Anforderungen in Bremen gleichwertig ist. Grundlage ist das Bremer Gesetz über die Fest-Stellung der Gleich-Wertigkeit ausländischer Berufs-Qualifikationen (BremBQFG).

Nachträgliche Anerkennung als Lehrer

Wenn der Bescheid negativ ist, nennt das Prüfungs-Amt die Gründe dafür. Trotzdem können Sie in Bremen noch Lehrer werden. Man kann einen Anpassungs-Lehrgang machen. Dazu macht man ein Praktikum in einer Schule in Bremen. Es gibt aber kein Geld. Am Ende werden Ihre Leistungen bewertet.

Sie können eine Eignungs-Prüfung in deutscher Sprache ablegen. Sind Sie erfolgreich, dürfen Sie Unterricht in einem Fach geben.


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