Nach dem Hohenheimer Verständlichkeitsindex hat der Vorstandsvorsitzende Nikolai Setzer (Continental) mit 20,0 Punkten die formal verständlichste Rede gehalten. Das zumindest hat die jüngste Analyse der Universität Stuttgart-Hohenheim ergeben. Wie jedes Jahr schauen sich die Studierenden Vorstandsreden an. Sie machen das mit der Textanalyse-Software TextLab, mit der ich ebenfalls arbeite.
Uwe Roth ist Mitglied im Verein Deutsches Institut für Normung (DIN). Dort entstehen zwei Regelwerke: Eine DIN Spec 33429 Leichte Sprache sowie eine DIN 8581-1 Einfache Sprache. Uwe Roth arbeitet an beiden Regelwerken intensiv mit. Zusätzlich entsteht auf internationaler Ebene eine ISO 24495 Plain Language (Einfache Sprache). Diese wird in einer DIN umgesetzt. Zu meinem Blog.
Der Wert 20 verdient Respekt. Ich schaffe es sehr selten, beim Schreiben und Überarbeiten diesen hervorragenden Wert zu erreichen. Und auch die übrigen Reden sind gar nicht so schlecht. Im Durchschnitt lag der HIX-Wert bei 14,3. Das entspricht dem Wert eines Fachtextes. Dokumente, die ich aus einem Unternehmen/einer Verwaltung zur Bearbeitung erhalten, liegen üblicherweise weit unter dem Wert 10. Auch Werte von unter 5 für Texte, die für die allgemeine Öffentlichkeit bestimmt sind, bringen mich nicht mehr zum Erstaunen.
Zur Pressemitteilung der Universität Hohenheim
Hintergrund
Um einen Eindruck zu bekommen, wie schwer verständlich der Text im Original tatsächlich ist, arbeite ich mit dem Online-Programm TextLab. Die Texte werden nach dem Hohenheimer Verständlichkeitsindex (HIX) Bewertet. Die HIX-Skala reicht von 0 (völlig unverständlich) bis 20 (sehr verständlich).
Der Indexwert 12 steht für Fachtexte, der Wert 14 für Briefe, 16 für Internet-Texte. Die Werte darüber sind Einfache und am Ende Leichte Sprache. Aus meiner Sicht ist der Wert 16 der Einfachen Sprache sehr nah. Die meisten Texte, die ich zur Bearbeitung erhalte, liegen zwischen 4 und 8 Indexpunkten. Streng genommen, hätten diese Texte nach dem HIX nie veröffentlich werden dürfen.
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